Das ISTQB (International Software Testing Qualifications Board) ist ein Begriff, der in der Testing- Community weltweit bekannt ist. Es ist das einzige international anerkannte Zertifizierungsprogramm für Softwaretester und wird sowohl von Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern häufig als Qualitätsmerkmal angesehen. Doch wie viel Substanz steckt hinter diesem Status? Und was sollte man wirklich von einer ISTQB-Zertifizierung erwarten?
Ein solides Fundament – aber kein Allheilmittel
Das ISTQB bietet eine strukturierte Einführung in die theoretischen Grundlagen des Softwaretestens. Themen wie Testprozesse, Testmethoden, Testmanagement oder Werkzeugunterstützung werden abgedeckt und bieten einen wertvollen Einstieg in die Welt des Testens. Für Einsteiger oder Personen, die neu im Testing sind, ist die Foundation-Level- Zertifizierung ein sinnvoller Startpunkt.
Die Grenzen des ISTQB
Doch trotz seiner weiten Verbreitung und Anerkennung hat das ISTQB einige deutliche Schwächen, die man nicht ignorieren sollte:
- Keine praktische Erfahrung
Das ISTQB lehrt Theorie, keine Praxis. Kein Zertifikat der Welt kann die Erfahrungen ersetzen, die man durch echte Projekte, Fehler und Herausforderungen sammelt. Agiles Arbeiten, tägliche Abstimmungen, unvorhergesehene Probleme – all das lernt man nicht aus einem Lehrbuch. Das Zertifikat besitzen bedeutet im Minimalfall nur 105~ Seiten Inhalt halbwegs auswendig gelernt zu haben, ohne eine Minute im Job gewesen zu sein. - Keine agile Denkweise
Agile Testing bedeutet mehr, als nur Testfälle schnell zu schreiben. Es geht um eine Denkweise: Zusammenarbeit, Flexibilität und ein tiefes Verständnis für den Wert, den Softwaretests in einem dynamischen Umfeld schaƯen. Diese Denkweise lässt sich nicht in Multiple-Choice-Fragen prüfen. - Fehlende moderne Ansätze
Auch wenn das ISTQB bemüht ist, sich den modernen Entwicklungen anzupassen, sind viele Aspekte des agilen und explorativen Testens sowie fortschrittlicher Testautomatisierung nur rudimentär enthalten. Für die meisten Projekte reicht die Theorie des ISTQB nicht aus, um den Herausforderungen moderner Softwareentwicklung gerecht zu werden. - Fokus auf Zertifizierung statt Kompetenz
In vielen Ländern, in denen Zertifikate einen hohen Stellenwert haben, wird der ISTQB- Zertifizierung oft ein höherer Wert beigemessen, als sie tatsächlich verdient. Das führt dazu, dass Arbeitgeber Tester allein nach ihren Zertifikaten bewerten – eine Gefahr, die weder den Projekten noch den Teams zugutekommt.
ISTQB: Was es ist – und was es nicht ist
Das ISTQB ist weder ein Ersatz für Erfahrung noch ein Garant für Kompetenz. Es ist ein Werkzeug, das Grundwissen vermittelt, aber nicht das Handwerkszeug, das man für den Alltag eines Testers benötigt. Gute Tester werden durch ihre Fähigkeit definiert, Probleme zu lösen, flexibel zu reagieren und Mehrwert zu schaƯen – und das kann kein Zertifikat der Welt abdecken.
Unser Ansatz: Mehr als nur Theorie
Wir helfen Unternehmen, den Schritt von der Theorie in die Praxis zu meistern. Ob mit oder ohne ISTQB-Zertifizierung – es geht darum, Teams zu befähigen, eƯektive und moderne Testing- Ansätze zu leben.
- Workshops: Praxiserprobte Schulungen, die über das ISTQB-Wissen hinausgehen und Ihre Mitarbeiter für echte Projekte fit machen.
- Coaching: Unterstützung für Ihre Tester in agilen Denkweisen, modernen Testmethoden und innovativen Strategien.
- Strategieberatung: Wir entwickeln mit Ihnen ein maßgeschneidertes Testing-Konzept, das zu Ihrem Unternehmen passt.
Fazit: Das ISTQB ist ein sinnvoller erster Schritt, aber kein Abschluss. Nutzen Sie für Ihr Unternehmen das Zertifikat als Basis – und bauen Sie darauf auf, um echte Handlungskompetenz zu entwickeln. Wenn Sie Ihre Teststrategie auf das nächste Level heben und Ihre Teams fit für die Praxis machen wollen, sind wir der richtige Partner.
Kontaktieren Sie uns und lassen Sie uns gemeinsam Qualität schaffen, die zählt.
